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#WirVergessenNicht – Freitag, der 13. März 2020

Die Bundesregierung in Österreich verkündet am Freitag, den 13. März 2020 den ersten Corona-Lockdown für Österreich.

Die massiven und bis dahin ungekannten Einschränkungen im öffentlichen Leben treten am darauffolgenden Montag, also am 16. März 2020, in Kraft.

Damals war wohl niemandem so recht bewusst, was uns in den kommenden Jahren ins Haus stehen würde. Und selbst die schlimmsten Pessimisten hätten vielleicht nicht damit gerechnet, was noch so alles passieren wird!

“Wir erleben gerade eine herausfordernde Zeit, in der sich das Virus nach wie vor in ganz Europa und insbesondere Österreich ausbreitet. Es ist eine Zeit, in der es notwendig ist, zusammenzustehen, um die Älteren zu schützen”, sagt Bundeskanzler Sebastian Kurz in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Gesundheitsminister Rudolf Anschober und Innenminister Karl Nehammer im Bundeskanzleramt.

“Wir sind als Republik Österreich ein Team, in dem jede und jeder einen Beitrag zu leisten hat. Ab Montag müssen wir unser soziales Leben auf ein Minimum reduzieren, das ist notwendig, um ältere und vulnerable Gruppen bestmöglich zu schützen”, hielt Kurz fest.

Es werden Einschränkungen in 3 Bereichen geben:

Der erste Bereich betrifft das alltägliche Leben. So werden Unternehmen dazu aufgefordert, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, wo es einzurichten ist, ab der nächsten Woche Teleworking zu ermöglichen. Weiters werden ab Montag Restaurants, Bars und Kaffeehäuser nur noch bis 15 Uhr geöffnet sein. Geschäfte bleiben geschlossen, ausgenommen sind der Lebensmittelhandel, Banken, Apotheken, Post, Tierbedarf, Drogerien und andere Bereiche, die es zur Versorgung braucht. “Es braucht niemand Sorge zu haben, dass die Grundversorgung gefährdet ist. Im Gegenteil: wir haben in Gesprächen mit Unternehmern und Vertretern der kritischen Infrastruktur sichergestellt, dass all das was ein Staat braucht, um funktionsfähig zu bleiben, selbstverständlich aufrecht erhalten und geöffnet sein wird”, betont Sebastian Kurz.

Der zweite Bereich betrifft den Umgang mit jenen Nachbarländern, in denen sich das Virus, neben Italien, besonders schnell ausbreitet: Spanien, Frankreich und die Schweiz. Zu diesen Ländern werden die Flugverbindungen eingestellt und die Zugsverbindungen eingeschränkt. Kontrollen an der Grenze zur Schweiz und zu Liechtenstein sollen verstärkt durchgeführt werden.

Der dritte Bereich betreffe jene Gebiete in Österreich, in der sich das Virus besonders rasant ausbreitet, wie in Teilen Tirols.

“Wir müssen hier zielgerichtet geografisch gegensteuern. Es werden daher das Paznauntal und Sankt Anton am Arlberg für 14 Tage unter Quarantäne gestellt. Die Bewohnerinnen und Bewohner dieser Gebiete mit den Gemeinden Ischgl, Kappl, See, Galtür und Sankt Anton am Arlberg sowie Angestellte und Urlauberinnen und Urlauber werden ab sofort isoliert und selbstverständlich bestens versorgt“, so der Bundeskanzler. Die Menschen in diesen Gebieten hätten ein ganz besonderes Risiko, deshalb sei es notwendig, sie zu isolieren, sie bestmöglich zu versorgen und sicher zu stellen, dass sie im Falle einer Infizierung andere nicht anstecken.

“Uns ist vollkommen bewusst, dass diese Schritte, die wir setzen, sehr harte Einschränkungen sind. Es sind Maßnahmen, die allerdings notwendig sind, damit wir die Ausbreitung des Virus in Österreich zumindest verlangsamen. Die Maßnahmen sind mit allen Landeshauptleuten besprochen und werden auch von allen Bundesländern mitgetragen”, so der Bundeskanzler, der sich bei Landeshauptmann Platter für seine konsequente Haltung bedankt.

In einer Rede hat sich Bundespräsident Alexander Van der Bellen am 13. März 2020 an die Bevölkerung gewandt und bezeichnet die Situation in Österreich als ernst. Van der Bellen appelliert an den Zusammenhalt und fordert die Menschen auf, die von der Regierung angekündigten Maßnahmen einzuhalten und auf die Experten und Expertinnen zu hören!