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Verhaftung in der schottischen sozialdemokratischen Partei SNP!

Kurz nach dem Rücktritt von Nicola Sturgeon als schottische Regierungschefin ist Berichten von der schottischen Polizei zufolge deren Ehemann festgenommen worden.

Die schottische Polizei teilt mit, dass man im Rahmen von Ermittlungen zu Finanzen und Mittelbeschaffung der Schottischen Nationalpartei (SNP) einen 58-jährigen Mann festgenommen habe und dieser nun von der Polizei befragt wird. Es wird berichtet, dass die Police Scotland eine Reihe von Adressen durchsucht, darunter auch das SNP-Hauptquartier. 

Dieser war bis vor kurzem für die Finanzen der regierenden SNP zuständig, musste jedoch wegen Ungereimtheiten – auch zu den Mitgliederzahlen der Partei – schließlich von dem Parteiamt zurücktreten. Die Partei wollte die Ermittlungen nicht kommentieren, kündigt aber an, vollumfänglich zu kooperieren.

Die Festnahme dürfte auch Spekulationen über die Rücktrittsgründe von Sturgeon selbst forcieren. Diese hatte im Februar 2023 angekündigt, dass sie aus persönlichen Gründen nach mehr als acht Jahren von der Partei- und Regierungsspitze zurückzuziehen wird.

Ihr Parteifreund Humza Yousaf ist folglich jetzt neuer Regierungschef. Nach einem turbulenten Wahlkampf will er die Partei hinter sich vereinen.

Die schottische Nationalpartei arbeitet in der Regierung mit den schottischen Grünen zusammen und vertritt eine liberal-progressive Politik. Wichtigstes Ziel ist, Schottland als unabhängigen Staat aus dem Vereinigten Königreich und zurück in die EU führen.

Die Scottish National Party ist eine schottische nationalistische und sozialdemokratische politische Partei in Schottland. Die SNP unterstützt und kämpft für die schottische Unabhängigkeit oder Abspaltung vom Vereinigten Königreich und für die Mitgliedschaft Schottlands in der Europäischen Union. Die Partei wurde 1934 durch den Zusammenschluss der National Party of Scotland und der Scottish Party gegründet und ist seit dem Sieg von Winnie Ewing bei den Hamilton-Nachwahlen im Jahr 1967 ununterbrochen im Parlament vertreten.

Nachdem Schottland im Referendum 2014 gegen die Unabhängigkeit gestimmt hat, trat Salmond zurück und wurde von Sturgeon abgelöst. Die SNP wurde bei den Wahlen 2016 auf eine Minderheitsregierung reduziert. Bei den Wahlen 2021 gewann die SNP einen Sitz und schloss eine Vereinbarung zur Machtteilung mit den schottischen Grünen.

Die SNP ist die größte politische Partei in Schottland, gemessen an den Sitzen in den Parlamenten von Westminster und Holyrood und der Mitgliedschaft. Am 15. Februar 2023 hat die Partei 72.186 Mitglieder. 

Die Partei hat derzeit 45 Mitglieder des Parlaments (MPs), 64 Mitglieder des schottischen Parlaments (MSPs) und über 450 Gemeinderäte. Die SNP ist Mitglied der European Free Alliance (EFA) und hat keine Mitglieder im House of Lords, da sie grundsätzlich gegen das Oberhaus des Parlaments ist und dessen Abschaffung fordert.