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Sexuelle Übergriffe in Österreich – Missbrauch der katholischen Kirche – Kardinal Groër! #WirVergessenNicht – Das Schweigen der Lämmer!

Sexuelle Übergriffe in Österreich – Missbrauch der katholischen Kirche – Kardinal Groer! #WirVergessenNicht – Das Schweigen der Lämmer!

Bevor es zu einem sexuellen Missbrauch kommt, findet oft ein geistlicher auf physischer und emotionaler Ebene statt. Täter in übergeordneten Positionen können leicht in die geistliche Intimsphäre ihrer Opfer eindringen, kapseln diese von Familie und Freunden ab, sodass sie schutzlos ausgeliefert sind. Diese Art der Misshandlung muss nicht immer von einer einzelnen Person, sondern kann auch von verschiedenen Systemen ausgehen, die politisch, kulturell, religiös, etc. sind.

Das absurde Menschenbild der römisch-katholischen Kirche geht auf die Antike zurück. ARISTOTELES sieht in einer Frau einen misslungenen Mann, der von Natur aus weibliche Schwächen aufweist. AUGUSTINUS von HIPPO behauptet die Frau ist seit dem Sündenfall das Böse für die Menschheit, insbesondere für den Mann.

Diese frauenfeindliche bzw. verachtende Grundtendenz ist nach wie vor auch in der modernen Gesellschaft spürbar. Erst durch das II. Vatikanische Konzil (1962 -1965) wird die Gleichwertigkeit der Geschlechter formal anerkannt.

Das Zölibat verhindert eine gesunde Entwicklung der Sexualität, dadurch haben Kleriker in der Regel ein verworrenes Frauenbild. Die Jungfrau Maria wird im höchsten Maße verehrt, die eigene Mutter verachtet. Ihre eigene Sexualität kann sich nicht entwickeln und ist verklemmt, infantil oder pubertär, daher die Neigung zur Pädophilie bzw. Ephebophilie, wie die homosexuelle Neigung zu jungen Männern bezeichnet wird. Durch die männlich geprägte Kirche tritt sie dort vermehrt auf.

Katholische Einrichtungen sind prädestiniert für sexuelle Übergriffe einhergehend mit Gewalt, da ein allwissender Gott das angsteinflößendste, gewalttätigste Machtmittel für Kinder, Jugendliche und gläubige Erwachsene ist.

Geschlechtsverkehr und Onanie sind mit Sünde behaftet. Auf Sex soll in der katholischen Lehre durch Unterdrückung und Angst völlig abartig verzichtet werden.

Obwohl der sexuelle Machtmissbrauch eine uralte Tradition hat, da gerade Päpsten, katholischen Kaisern, Könige und Adeligen die Entjungferung von Mädchen vorbehalten war. Kinder wurden in katholischen Gemeinschaften als Besitz angesehen. Die erzwungene Nähe in totalen Institutionen führt oft zur Überschreitung der natürlichen Schamgrenze. Erzwungene Überwindung von Scham und Demütigung sind psychische Gewalt, aus der Ängste und tiefe Schuldgefühle resultieren. Das Machtgefälle zwischen Täter und Opfer kann zu einer sadistischen bzw. masochistischen Abhängigkeit führen. Das Ziel der Gewaltausübung ist die Kontrolle, sollte diese entgleiten kommt es zur Aggression, die besonders in geschlossenen Einheiten, wie Heimen, Kasernen, Gefängnissen durch verteidigende Stellungnahmen begünstigt wird.

1995 veröffentlicht das Nachrichtenmagazin Profil den sexuellen Missbrauch von Josef HARTMANN im Knabenseminar Hollabrunn durch den angesehenen Wiener Kardinal GROER.

Der ÖVP-Klubobmann Andreas KOHL versucht erfolglos den Bericht durch eine gerichtliche Beschlagnahmung zu verhindern.

Der Kardinal ist fassungslos und schweigt. Der Wiener Weihbischof Christoph SCHÖNBORN kann die Haltung des Kardinals verstehen, der sich plötzlich mit dieser entwürdigenden, öffentlichen Verleumdung konfrontiert sieht. Auch der St. Pöltner Bischof Kurt KRENN verharmlost die Vorwürfe als „Hollabrunner Bubengeschichten“ und meint, dass die kranken Seelen sich wahrscheinlich falsch erinnern. Noch im gleichen Jahr tritt der beschuldigte Kardinal als Vorsitzender der Bischofskonferenz zurück.

Vor dem Besuch des Papstes Johannes Paul II. wird er rechtzeitig nach Deutschland verbannt, danach kehrt er nach Österreich zurück und übernimmt das Haus St. Josef als Prior, das zum Stammstift Göttweig gehört. Aufgrund schwerwiegender Vorwürfe Göttweiger Mönche, die ebenfalls von GROËR missbraucht wurden, muss er sein Amt zurücklegen.

Erst drei Jahre später bestätigen die Bischöfe Christoph SCHÖNBORNJohann WEBERGeorg EDER und Egon KAPELLARI, den Missbrauch, der nie angeklagt wird, weil die Lämmer schweigen.

Die einzige Folge ist ein Viertel mehr Kirchenaustritte als im Jahr davor.

(©Limahr, 18. Juni 2022)