Zum Inhalt springen

Leishmaniose – Gentherapie mittels DNA-Vakzine!

Leishmaniose – Gentherapie mittels DNA-Vakzine!

Die Leishmaniose tritt überall auf, wo Sandmücken verbreitet sind. Mit dem Stich dieser blutsaugenden Insekten gelangen die einzelligen Parasiten in Haut- oder Schleimhaut. Hier kommt es nach einiger Zeit zu einem Geschwür, das auch als Bagdad-, Orient- oder Aleppobeule bezeichnet wird und nach einiger Zeit narbig verheilt.

Einige der etwa 20 Parasiten können jedoch auch innere Organe befallen. Diese viszerale Leishmaniose ist sehr schwierig zu behandeln und endet meistens tödlich.

Einen Impfstoff zu entwickeln, scheiterte, weil die Parasiten intrazellulär leben und deshalb für die Antikörper nicht erreichbar sind. T-Zellen können die infizierten Zellen jedoch beseitigen. Wenn T-Zellen diese Antigene erkennen, vernichten sie die körpereigene Zelle zusammen mit dem Eindringling.

Ein internationales Forscherteam rund um Peter Walden von der Berliner Charité entscheidet sich für eine DNA-Vakzine.

Bei diesem Impfstoff werden, vergleichbar mit einer Gentherapie, fremde Gene in den Körper eingebracht. Die Genen werden von Körperzellen aufgenommen. Diese produzieren dann die Proteine, die die Aufmerksamkeit der T-Zellen erregen und diese auf das mögliche Auftreten des echten Erregers vorbereiten.

Die Wirksamkeit des Impfstoffs wurde an Mäusen untersucht. Der Impfstoff führt bei den Mäusen zur Bildung von T-Zellen, die in Labortests stark auf die Antigene der Leishmanien reagieren. Danach wurden einzelne Tiere mit einer Leishmania-Spezies infiziert und geimpft.

Im nächsten Schritt sind klinische Studien vorgesehen.

Die meisten erfolgreichen Impfstoffe gegen menschliche Krankheiten induzieren neutralisierende Antikörper – Y-förmige Moleküle, die Toxine blockieren oder Infektionen verhindern. Einige Infektionen, wie zum Beispiel Leishmaniose, werden jedoch mit neutralisierenden Antikörpern nicht wirksam verhindert.

Der Impfstoff erweist sich in einem Nagetier-Infektionsmodell als schützend. Somit stellt die Immunogenität von Impfstoff-Antigenkandidaten in menschlichen Populationen in endemischen Regionen sowie der Grundsatzbeweis für die Induktion spezifischer Immunantworten und den Schutz vor einer Leishmania – Infektion bei Mäusen eine tragfähige Strategie für die Entwicklung von T-Zell-Impfstoffen bereit, schreibt https://www.science.org/doi/10.1126/scitranslmed.3008222

REFERENZEN UND ANMERKUNGEN

1Alvar J., Vélez ID, Bern C., Herrero M., Desjeux P., Cano J., Jannin J., den Boer M.; Leishmaniose-Kontrollteam der WHO, Leishmaniose weltweit und globale Schätzungen ihrer Inzidenz. 

PLOS One 7 , e35671 (2012)