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Die Finanzpläne der EU!

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Laut VISA werden 2023 fünf Staaten Maßnahmen einleiten, um das Bargeld abzuschaffen, 2024 wird das Bargeldvolumen erstmals sinken und sich die mobilen Zahlungen auf zwei Milliarden im Gegensatz zu 2019 verdoppeln.

Zehn Thesen für den bargeldlosen Zahlungsverkehr:

  • 1. Länder werden eigene staatliche Digitalwährungen herausgeben, um ihre Wirtschaftspolitik besser kontrollieren zu können.
  • 2. Eine digitale Überwachung beim Bezahlen wird forciert.
  • 3. Überweisungen sollen hilfreich für die Finanzplanung werden und vor Betrug schützen.
  • 4. Private Datenüberwachung und –kontrolle wird überregional standardisiert.
  • 5. Biometrische Daten dienen zur Identifizierung von Vermögen und Personen.
  • 6. Durch die digitale Identität sollen bisher ausgegrenzte Kunden Zugang zur Bankleistungen haben.
  • 7. Händler werden vermehrt über Social-Media-Plattformen und Zahlungsdiensten mit ihren Kunden Kontakt aufnehmen.
  • 8. Zahlungen werden grenzüberschreitend in Hochgeschwindigkeit durchgeführt (Internet of Value).
  • 9. Echtzeitzahlungen werden bei internationalen Transaktionen zur Norm.
  • 10. Neue und etablierte Unternehmen werden mit Regulierungsbehörden zusammenarbeiten und neue Zahlungssysteme schaffen.

Die digitalen Bezahlsysteme im Onlinehandel, die Covid-19-Pandemie sowie Kryptowährungen beschleunigen die Entwicklung einer bargeldlosen Gesellschaft.

Für Bürger sind die von der Zentralbank herausgegebenen Retail-CBDC relevant, eine Zentralbankwährung, die auf der Blockchain-Technologie beruht. Weitere Daten können mit dieser verknüpft werden, wie Einkommen, Steuer, Dividendenzahlungen, Warengruppen wie Lebensmitteln, Dienstleistungen etc.

Die Vorteile zur Bekämpfung illegaler Geschäfte, Geldwäsche und Steuerhinterziehung werden hervorgekehrt, aber das organisierte Verbrechen hat längst andere Wege gefunden, wie erwähnt.

In Wirklichkeit droht den Bürgern eine totale Überwachung ohne Schutz der Privatsphäre.

Die Österreichische Nationalbank unterstützt seit Juli 2021 die EZB für die Vorbereitungen eines digitalen Euro. Der Internationale Währungsfonds, die Weltbank und die BIZ (Bank für Internationalen Zahlungsausgleich) forcieren digitale Zentralbankwährungen.

Non-Fungible Tokens (NFTs) Das ist ein einzigartiger, nicht austauschbarer Vermögenswert, der in der Blockchain gesichert wird. Diese Technologie der Datenerfassung und –sicherung ist zukunftsweisend, insbesondere am Finanzmarkt. Momentan boomt das Geschäft um die digitalen Echtheits- und Eigentumszertifikate auf Video-, Musikclips, digitale Kunstwerke, die auch bei Vervielfältigung durch die Zertifizierung mittels des Codes ein Unikat bleiben. Dadurch sind sie fälschungssicher und illegale Verkäufe werden verhindert. Diese NFTs werden meist in Ethereum bewertet, eine Blockchain Bezahlmethode. Diese neue Art der Veranlagung könnte sich auf Sport- und Medienwelt ausdehnen.

Sotheby’s, das traditionsreiche Auktionshaus, hat in letzter Minute die Auktion von NFTs abgesagt.

Trotzdem bleiben noch viele Fragen offen. Rechtsstreitigkeiten um Eigentums- und Nutzungsrechte sowie über Vervielfältigung und Gestaltung müssen befürchtet werden, wenn diese nicht oder ungenau vertraglich festgehalten werden.

Michael EVERY, Experte für den asiatisch-pazifischen Raum der Rabobank, ist überzeugt, dass der NFT-Markt eine Blase ist, die bald platzen wird. Die Rabobank ist ein multinationales Bank- und Finanzdienstleistungsunternehmen mit Sitz in Utrecht, Niederlande.

Ethereum-Kurs (ETH)

Ethereum wird heute als „Kryptowährung 2.0“ bezeichnet, da sie eine programmierbare Software und eine vielseitig nutzbare Plattform ist, die viel mehr als nur eine digitale Währung darstellt. Wenn eine bestimmte Summe ETH überwiesen wird, werden Verträge mittels Smart Contracts automatisch ausgeführt. Durch Initial Coin Offerings (ICOs) können Projekte finanziert werden. Der Kurs wird durch die Börse bestimmt und ist abhängig von Angebot und Nachfrage, wie bei Aktien.

Hyperautomatisierung

Mit Hilfe von Robotic Process Automation (RPA), Künstlicher Intelligenz (KI) oder Optical Character Recognition (OCR) wurden viele Bankprozesse bereits automatisiert. Software-Roboter kommen zum Einsatz, wenn Daten nicht über moderne Schnittstellen ausgetauscht werden können.

Alle Geschäftsprozesse sollen letztendlich durch Spracherkennung und digitale Lernprozesse digitalisiert werden. Das kommt vor allem Banken zugute, die ihr Kerngeschäft mit zugekaufter IT oder externem Provider betreiben. Die Tools organisieren das Zusammenspiel und sind die Steuerelemente für konstante Datenflüsse mit besonderem Augenmerk auf den Schutz der bereits getätigten Investitionen von Finanzdienstleistern.

Zum Beispiel bei der Finanzierung von Bauten wird ein digitaler Antrag vom Kunden gestellt. Die Daten werden aus einem alten System in ein Risikobewertungs-System eingespeist, das durch einen Marktanbieter bewertet wird. Das Ergebnis wird zu einem Backoffice-System weitergeleitet, das bereits alle Kundendaten und Dokumente in den Antrag übernommen hat. Sollten diese nicht vollständig sein, wird automatisch nachgefordert.

Danach werden mit Hilfe der RPA die Grundschuld und alle Daten betreffend das Kernbankengeschäft für das Kontrollsystem nachverfolgt. Die Hyperautomatisierung verhilft zu einer rechtskonformen und kosteneffizienten Abwicklung.

DORA (Digital Operational Resilience Act)

2020 hat die EU für die Digitalisierung des Finanzsektors folgende Maßnahmen festgelegt: – Vereinheitlichung bestehender europäischer und nationaler Standards und Vorgaben; – Sicherstellung, dass Finanzunternehmen alle notwendigen Maßnahmen zur Absicherung gegen Cyberrisiken und -angriffe treffen; – Etablierung eines Rechtsrahmens für die direkte Überwachung von IT Drittanbietern durch Aufsichtsbehörden, wenn diese für Finanzunternehmen tätig sind. Die neuen Vorschriften und ihre Gültigkeit bei Notfallplänen verursachen Mehrarbeit und höhere Kosten, die auf die Kunden abgewälzt werden.

Bezahldienste

Bezahlen per Smartphone und mittels Kreditkarten sind am häufigsten und wachsen rasant. Banken haben ein Problem mit den ständig wachsenden digitalen Bezahldiensten, wie zum Beispiel Google-Pay, Apple-Pay, Ali-Pay, Paypal etc., da ihre Infrastruktur nicht darauf ausgerichtet ist. Gerade bei älteren Systemen ist der Aufwand sehr hoch und mit hohen Risiken behaftet. Auch die Händler sind oft über die Gewinnminderung durch die hohen Gebühren bei Kartenzahlungen empört. Manche lehnen daher gewisse Kreditkarten ab. Deshalb sollen digitale Lösungen kostengünstig Käufer, Verkäufer und Zahlungsdienstleister miteinander verbinden. Eine Lösung bietet ein cloudbasiertes Open Banking. Amazon stellt jedes Jahr seine IT neu auf und ist daher immer am Puls der Zeit, damit kann der Einzelunternehmer sofort auf Veränderungen reagieren. Banken benötigen meist externe Dienstleister, sogenannte innovative Fin-TechUnternehmen, da sie diesen Anforderungen nicht gerecht werden.

Es gibt keine freie Marktwirtschaft

Der Markt wird manipuliert, indem unbegrenzt produziert wird, zu immer günstigeren Kosten und niedrigeren Löhnen. Dadurch wird der Lebensstandard der Menschen reduziert und es kommt zu Verarmung.

Diese ökonomische Krise macht sich weltweit bemerkbar, da die Beseitigung gesetzlicher Vorschriften ausnahmslos im Interesse der Großunternehmer ist. Das Magazin Forbes, eines der erfolgreichsten Wirtschaftsmagazine Nordamerikas, belegt eindrucksvoll die extreme Konzentration von Reichtum. Die 200 reichsten Personen verfügen heute über ein Vermögen, das größer ist als das Volkseinkommen von 50 % der Weltbevölkerung, das sind 3 Milliarden Menschen. Das Privatvermögen von Bill Gates ist größer als das Volkseinkommen von Bangladesch mit 120 Millionen Menschen. Die Befürchtung ist gerechtfertigt, dass sich die Mächtigen den Markt aufteilen. Die WTO (World Trade Organisation) ist ein Zusammenschluss von 164 Mitgliedsstaaten, unter anderem auch Österreich, mit Sitz in Genf. Multilaterale Absprachen zur Beseitigung von Handelsschranken und Zöllen sollen einen globalen Waren- und Kapitalverkehr garantieren. Hunderttausende Menschen in Argentinien, Mexiko, Indien oder Türkei protestieren gegen die Liberalisierung unbeachtet von den reichen Industriestaaten und ihrer weltweiten Machtkonzentration.

Susan GEORGE, Präsidentin der französischen Organisation „Observatoire de la mondialisation“, befürchtet, dass durch die Öffnung des Gesundheitssystems durch private amerikanische Gesundheitskonzerne das europäische Gesundheitswesen zerstört wird. Die drohende Privatisierung führt zur Abtretung von Souveränitätsrechten und Ausverkauf von kulturellem Staatseigentum. Inwieweit der 50. Jahrestag der Menschenrechtserklärung seine Relevanz behält, wird die Zukunft weisen:

„Jeder Mensch hat das Recht auf internationalen Schutz, damit er die Menschenrechte genießen kann, die ja schon sämtlich formuliert sind. Sie in die Praxis umzusetzen, darum geht es. Nicht darum, die Verantwortung für die Durchsetzung dieser Rechte abzugeben an den Internationalen Währungsfond oder die WTO. Die Realisierung dieser Menschenrechte, besonders der sozialen Rechte, des Rechts auf Arbeit, auf Bildung, auf würdige Existenz, auf gesundheitliche Vorsorge oder auf Wohnung – die Realisierung dieser Rechte aus der Menschenrechtserklärung kann nur durch die Menschen selbst erzwungen werden, nicht durch internationale Vereinbarungen, die von denen unterzeichnet werden, die die Menschen ausbeuten, ob sie nun in Genf oder in Washington sitzen.“ (Saral SAKAR, indisch-deutscher Sozialwissenschaftler).

Der Satz: „Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zu Pflicht“ sollte alle Bürger wachrufen, die erkennen, dass ihre Menschenrechte durch Politik und Wirtschaft akut bedroht sind.

Limahr