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Das Schweigen der Lämmer – Vertuschungsaffären Kampusch & sexueller Missbrauch im Kindergarten- Das klägliche Versagen der Politik! #WirVergessenNicht

Das Schweigen der Lämmer – Vertuschungsaffären Kampusch & sexueller Missbrauch im Kindergarten- Das klägliche Versagen der Politik! #WirVergessenNicht

Vertuschungsaffären – Das klägliche Versagen von Polizei und Politik

Natascha Kampusch

1998 geht Natascha KAMPUSCH, wie jeden Tag, zur Schule. Kommt aber dort nie an. Sie wird mit 10 Jahren vom Nachrichtentechniker Wolfgang PRIKLOPIL entführt. Acht Jahre lang wird das Mädchen in einem Keller in Strasshof bei Wien gefangen gehalten.

Sie ist psychischer, sexueller und physischer Gewalt schutzlos ausgeliefert und überlebt nur durch ihre innere Stärke. Ihr Peiniger ist ein Kontrollfreak. 2006 kann sich Natascha selbst befreien. Ein riesiges Medienspektakel beginnt und wie sie selbst sagt, ist sie von einem Feind in ein Umfeld von vielen Feinden geraten. Das Opfer entspricht erstens nicht der Vorstellung der breiten Masse, weil sie keine gebrochene Frau ist, und zweitens bietet ihr Entführer keine Angriffsmöglichkeit mehr.

Er wird von einem Zug überrollt, die Selbstmordtheorie wird angezweifelt, es bleibt ein umstrittener Kriminalfall. Da der Täter, der das Böse verkörpert, nicht mehr vorhanden ist, wird die Gefangene von der Gesellschaft abgewertet und sie wird einer Mitschuld bezichtigt.

Es besteht in der Bevölkerung der Irrglaube, wer gut ist, dem kann nichts Böses widerfahren. Es ist der Glaube an eine gerechte Welt, die es nicht gibt.

Am Tag ihrer Flucht, der 23. August 2006, beginnt eine große Vertuschungsaktion, die dunkle Schatten auf Politik und Polizei wirft. Es ist das Jahr in dem Gendarmarie und Polizei zusammengelegt werden. Die Zusammenführung von Polizei und Exekutive beschäftigen SPÖ-Sicherheitssprecher Rudolf Parnigoni,  der Innenminister Ernst STRASSER (ÖVP) Geheimniskrämerei vorwirft. Der grüne Sicherheitssprecher Peter PILZ begrüßt das Vorhaben.

Der weiße Kastenwagen, in den das Mädchen gezerrt wird, kann Wolfgang PRIKLOPIL zugeordnet werden. Obwohl im Auto kein belastendes Material gefunden wird, verdächtigt ihn ein Polizei-Diensthundeführer, der ihn als Eigenbrötler, wohnhaft in einem elektronisch abgesicherten Haus mit sexuellem Hang zu Kindern also ein Pädokrimineller beschreibt. Er wird zum Schweigen genötigt und darf in der Öffentlichkeit nicht sagen, dass er schon vor 8 Jahren ein exzellentes Täterprofil abgeliefert hat.

Hätten damals die Ermittlungsbeamten nicht so schlampig gearbeitet, wäre dem Kind viel Leid erspart geblieben.

BKA-Chef Herwig Haidinger fallen die damaligen Fehler auf und er wird seines Amtes enthoben, weil er sich wortwörtlich nicht korrumpieren lässt. Der Polizei-Chefermittler Franz KRÖLL verweigert die Teilnahme an der Abschlusspressekonferenz. Der Oberst betreibt auf eigene Faust Nachforschungen und stößt in der Sadomaso-Szene auf einen gewichtigen Politiker. Schon 2009 gibt er bekannt, dass er hinter dem Entführungsfall ein Pädophilen- sowie Porno-Netzwerk vermutet. KRÖLL spricht von den größten Schweinereien in höchsten Kreisen. Er stirbt durch Kopfschuss mit seiner Dienstwaffe.

In dem Jahr wird Ernst GEIGER, Leiter der Kriminalpolizei, wegen der Sauna-Affäre suspendiert, Roland HORNGACHER, Landespolizeikommandant und Michaela PEIFENBERGER, Polizeivizepräsidentin, geraten ebenfalls unter Verdacht. Das Misstrauen gegenüber Frau PFEIFENBERGER kann schnell entkräftet werden, Herr HORNGACHER wird seines Amtes enthoben.

Sein Anwalt wirft Polizeipräsident Peter STIEDL, Bundeskanzler Wolfgang SCHÜSSEL, der ÖVP, dem BZÖ und dem BIA (Büro für interne Angelegenheiten) politische Willkür vor.  Peter STIEDL lässt sich vorzeitig 2007 in den Ruhestand versetzen.

2013 beruft Günther PLATTER, ÖVP-Innenminister, eine 3-köpfige Untersuchungskommission im Fall Kampusch ein, um Licht in die kriminelle Vertuschungsaffäre zu bringen. Wir werden sie nicht vergessen.

Die rote Mauer des Schweigens

Elternvertreter eines Penzinger Kindergartens erheben 2022 schwere Vorwürfe gegen einen Pädagogen, dem sexueller Missbrauch in mehreren Fällen vorgeworfen wird.

Laut Frau Daniela COCHLÁR, MA 10-Kindergärten, hat man den Pädagogen versetzt und er ist seit einem Jahr nicht mehr für die Betreuung von Kindern zuständig. Die Staatsanwaltschaft wird 2021 davon in Kenntnis gesetzt, die betroffenen Eltern jedoch erst ein Jahr später.

Der Fall ist ein unfassbarer Vertuschungsskandal, der nun gemeinsam mit der MA 10 und der Kinder- und Jugendanwaltschaft aufgeklärt werden muss. Christoph WIEDERKEHR (NEOS), Stadtrat für Bildung, Jugend, Integration und Transparenz als auch Vizebürgermeister und Wiens Bürgermeister Michael LUDWIG (SPÖ) werden erst 13 Monate später über den Skandal informiert. Ein sehr langes Schweigen im Amt der roten Lämmer.

 (©Limahr, 28. Juni 2022)