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Bacillus subtilis – Die Mikrobe, die die Gesundheit fördert!

Bacillus subtilis – Die Mikrobe, die die Gesundheit fördert!

Bacillen sind gram-positive, lange (bis zu 10 µm) Stäbchen, die zur Gruppe der aeroben Sporenbildner gehören.

Somit kann der Erreger unter schlechten Vermehrungsbedingungen ins Sporenstadium übergehen, was ihm eine höhere Resistenz gegenüber Umwelteinflüssen verschafft. Dadurch wird ihm sogar ein Überleben in 70%igem Alkohol gewährleistet, weshalb Alkohol zur Desinfektion steril-filtriert werden sollte. Als obligater Aerobier kann Bacillus subtilis folglich nur unter sauerstoffreichen Bedingungen überleben und sich vermehren.

Bacillus subtilis kommt in humusreicher Erde, aber auch in Staub, Wasser, Luft und im Darm von Menschen und auch Tieren vor. Am besten verbreitet er sich bei Temperaturen von 30 bis 39 Grad Celsius.

Die Magensäure des Menschen kann den Bacillus subtilis nicht zerstören. Daher kann man dieses Bakterium als Probiotikum einsetzen: Lebensmittel wie Joghurts werden häufig damit angereichert. Denn der Bacillus subtilis hat eine positive Wirkung auf unsere Verdauung.

Bacillus subtilis verfügt über mehr als 4.000 Gene, von denen wahrscheinlich weniger als 10% für die Zellfunktionen essentiell sind. Um DNA-Schäden auszugleichen, können die Bakterienzellen unter Stressbedingungen größere DNA-Abschnitte (> 1.200 kb) untereinander austauschen.

Die phylogenetische Nähe zu Pathogenen wie Staphylokokken, Listerien, Makobakterien und Mykoplasmen macht Bacillus subtilis für die molekularbiologische und -medizinische Forschung besonders interessant.

Aufgrund der hohen Hitzeresistenz der B. subtilis-Sporen werden diese auch als Indikator bei entsprechenden Sterilisationsprozessen in Pharmazie, Medizin und Lebensmittelindustrie eingesetzt.

Aufgrund seiner Fähigkeit zur Sekretion extrazellulärer Enzyme wird Bacillus subtilis insbesondere für die Herstellung von Waschmittelenzymen (z. B. Subtilisin), aber außerdem auch für die Synthese von Riboflavin (Vitamin B2) und des Antibiotikums Bacitracin in der biotechnologischen Industrie genutzt.

Entgegen aller Vorurteile macht die Mikrobe des Jahres 2023 also nicht krank, sondern fördert die Gesundheit und Keimfreiheit.